Umfrage: Verbraucher für Verbot von Investitionen in Waffen und Rüstung

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Die private Altersvorsorge ist neben der gesetzlichen Rente eine wichtige Säule für die Absicherung des Ruhestands und wird vom Staat gefördert. Allerdings gibt es für Anbieter staatlich geförderter Altersvorsorgeprodukte keine Vorgaben im Hinblick auf ethisch-ökologische Kriterien bei der Verwendung der Kundengelder. Verbraucher möchten dagegen klare Regeln und befürworten ein Verbot von kontroversen Geschäftspraktiken. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentrale Bremen.
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Umfrage

Die private Altersvorsorge ist neben der gesetzlichen Rente eine wichtige Säule für die Absicherung des Ruhestands und wird vom Staat gefördert. Allerdings gibt es für Anbieter staatlich geförderter Altersvorsorgeprodukte keine Vorgaben im Hinblick auf ethisch-ökologische Kriterien bei der Verwendung der Kundengelder. Verbraucher möchten dagegen klare Regeln und befürworten ein Verbot von kontroversen Geschäftspraktiken. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentrale Bremen.

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  • 74 Prozent der Befragten sind für die Einführung von ethisch-ökologischen Mindeststandards bei staatlich geförderten Rentenprodukten.
  • Über 75 Prozent sind für ein Verbot von Investitionen in Waffen- und Rüstungsindustrie bzw. Streumunition und Landminen.
  • 79 Prozent der Befragten unterstützen eine Informationspflicht zu ethisch-ökologischen Anlagekriterien vor Vertragsabschluss

"Das Ergebnis der Umfrage ist eindeutig. Eine große Mehrheit der Befragten will nicht, dass die Beiträge bei staatlich geförderten Rentenprodukten in kontroverse Bereiche wie Rüstung oder Kinderarbeit investiert werden. Jetzt muss die Politik nachziehen und Regelungen zu ethisch-ökologischen Mindeststandards auf den Weg bringen", fordert Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen.

Mehr Transparenz gewünscht

Neben Mindeststandards ist für Verbraucher Transparenz besonders wichtig. So sprechen sich 79 Prozent dafür aus, dass Anbieter staatlich geförderter Altersvorsorgeprodukte vor Vertragsabschluss darüber informieren müssen, ob und wie ethisch-ökologische Anlagekriterien berücksichtigt werden. Dazu waren Finanzdienstleister bei Riester-Produkten noch bis Ende 2016 verpflichtet.

Seit Januar 2017 müssen sie zwar weiterhin jährlich darüber Auskunft geben. "Dann ist es aber längst zu spät", kritisiert Ulrike Brendel, Leiterin des Projekts "Gut fürs Geld, gut fürs Klima" bei der Verbraucherzentrale Bremen. "Anleger benötigen diese Information, bevor sie einen Vertrag abschließen. Gerade bei Rentenprodukten kann ein späterer Anbieterwechsel zusätzliche Kosten bedeuten."

Keine Streumunition und Landminen, keine Kinderarbeit

82 Prozent der Befragten wollen ein Verbot von Investitionen in Streumunition und Landminen bei staatlich geförderten Rentenprodukten. Der Ausschluss von Kinderarbeit kommt mit 80 Prozent auf Platz zwei. Eine große Mehrheit will zudem ein Verbot für Investitionen in Bereiche, die mit Rüstung und Waffen (76 Prozent), Menschenrechtsverletzungen (74 Prozent) sowie Zerstörung von Wäldern und Na-turräumen (65 Prozent) in Verbindung stehen.

Obwohl die Divestment-Bewegung immer mehr Beachtung findet und fossile Brennstoffe zu den größten Klimasündern zählen, sprechen sich nur wenige der Befragten dafür aus, dass Gelder nicht in Kohle (14 Prozent) bzw. Erdöl (7 Prozent) fließen dürfen.

Vom 27. März bis 12. April 2017 befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Verbraucherzentrale Bremen 1.056 Anleger über 18 Jahre zu ihrer Al-tersvorsorge sowie ihrer Meinung zu Nachhaltigkeitsstandards bei der staatlich geförderten Altersvorsorge.

Die vollständigen Ergebnisse und Graphiken finden Sie hier:

www.verbraucherzentrale-bremen.de/standards-altersvorsorge

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