Das Wichtigste in Kürze:
- Die Verbraucherzentrale Bremen hat im Jahr 2016 Jahresmeldungen von Versicherungen, Fondsgesellschaften und Kreditinstituten untersucht.
- Viele Riester-Anbieter informieren nicht ausreichend, in welchen Bereichen das Geld angelegt wird.
- Nur fünf von 48 Anbietern schließen bedenkliche Branchen nachvollziehbar aus.
Riester-Anbieter liefern nur wenige konkrete Informationen
Wer einen Riester-Vertrag zur privaten Altersvorsorge abschließt, muss vom Anbieter darüber informiert werden, ob und wie bei der Verwendung der eingezahlten Beiträge ethische, soziale und ökologische Belange berücksichtigt werden. Ein Marktcheck der Verbraucherzentrale Bremen hat 2016 gezeigt, dass viele Anbieter nur schwammige und wenig konkrete Informationen für ihre Kunden bereitstellen.
Anhand von Riester-Jahresmitteilungen hat die Verbraucherzentrale Bremen untersucht, wie die Nachhaltigkeitsberichtspflicht praktisch umgesetzt wird. Das Ergebnis: Nur fünf der untersuchten Anbieter liefern konkrete Informationen, inwieweit sie ethisch bzw. ökologisch bedenkliche Branchen und Verhaltensweisen bei der Anlage der Altersvorsorgebeiträge ausschließen.
Sicherheit und Rendite als Vorwand, auf Nachhaltigkeit zu verzichten
In 27 Jahresmitteilungen geben die Anbieter zwar an, Nachhaltigkeitsstandards anzuwenden, die Informationen hierzu sind jedoch schwammig und unverständlich. Der Marktcheck umfasst insgesamt 50 Riester-Jahresmitteilungen von 48 Anbietern, darunter Versicherungen, Fondsgesellschaften und Kreditinstitute.
In 18 der untersuchten Jahresmitteilungen informieren die Anbieter ihre Kunden, dass ethisch-ökologische Anlagekriterien nicht gezielt berücksichtigt werden. Als Argument dient dabei häufig die Ausrede, dass Sicherheit und Rendite im Fokus der Anlageentscheidung stünden. Die Praxis und verschiedene Studien zeigen jedoch, dass Rendite und Nachhaltigkeit sich keinesfalls ausschließen müssen.